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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 20

ocs

Auf unserer Gemeindevertretersitzung am 08.11.2012 wurde in Broderstorf
eine Steuererhöhung von ca. 14 Prozent für unser aller Grundstücke beschlossen,
die Grundsteuer B wurde von 300 auf 350 von Hundert erhöht, (siehe hier)
das fetzt !

Ihr seid verwirrt, weniger ob der Erhöhung,
als mehr über die kühne Aussage,
dass unsere GV – Sitzung in Broderstorf stattfand.

Tja klingt komisch, ist aber so !

Seit dem 08.08.2012 findet alles,
was unsere Nun-nichtmehr-gemeinde betrifft, in Broderstorf statt.

Kein Müller, kein Zentsch, kein Noack, kein Wegner, keine Makowiak
haben dabei auch nur irgendein Wörtchen mit zu reden - minus null sozusagen.

Alles was bei uns noch im kleinen Kreis belabert wird, ist für die Galerie.

Mir und anderen war das klar, auch deswegen der Rücktritt.

Wenn ich mein Gehöft verkauft habe,
habe ich mich nicht mehr auf meinem ehemaligen Misthaufen zu spreizen,
wie ehedem mein Hahn.

Das macht jetzt der neue Hahn auf dem größeren Misthaufen – und womit – mit Recht !

Doch zurück zur Steuer und ihrer Erhöhung.

Über selbige diskutierte ich kurz nach ihrer Offenbarung mit einem Betroffenen.
Natürlich hoffte ich bei ihm auf dieselbe Entrüstung wie bei mir
als eingefleischtem Steuererhöhungsgegner.

Doch da hatte ich die Rechnung ohne den Pfennigfuchser gemacht.
„Hör doch auf, Eckart“, ließ er mich ganz cool auflaufen,
„die paar Pimperlinge machen den Kohl auch nicht fett.
Das macht noch nicht mal ne Stange Zigaretten pro Jahr, da scheiß ich drauf.
Also – heul hier nicht rum !
Außerdem muss ich los, auf der anderen Seite, in Kritzmow bei der HEM
soll der Sprit 2 Cent billiger sein.
Wir fahren nämlich morgen nach Polen einkaufen,
lohnt sich echt und Du weißt ja, man muss auf jeden Pfennig achten,
heut, wo alles so schweineteuer ist – Dreckspreiserhöhungen.
Die bescheißen uns doch nur.
Überall wird man nur abgezockt, da muss man immer hellwach sein.
Wir wollen auch gleich noch mal nach Lidl, der hat da neu aufgemacht
und vorher noch Ikea, da gibt’s doch dieses 1A – Billigfrühstück, das neh`m wir auch gleich mit.
Naja eben immer Äkschen, da hab ich gar keine Zeit mich um diesen Gemeindekram zu kümmern.
Die machen ja sowieso, was sie wollen und uns kleine Leute fragt ja keiner.
Aber Du passt ja auf, Du und die anderen da,
„Frischer Wind“ und so.
Find ich gut, ich könnt das nich.
Weiter so – ich muss – sonst ist die Frühstückzeit vorbei, bei Ikea
und man fährt ja doch ein Stück.“


Marktwirtschaft für Einsteiger.

Man muss kein Genie sein, um zu begreifen, der Mann hat den Durchblick.

Er hat das wichtigste Prinzip nicht nur begriffen,
sondern zur Grundlage seines Verhaltens gemacht,
als unbedingten, natürlichen Reflex sozusagen:
Jage ständig sinnlos Schnäppchen hinterher
und verbrauche dabei so viel Ressourcen, wie irgend möglich.
Erkenne nicht den Zusammenhang zwischen der Jagd und dem Energieaufwand für dieselbe
und vor allem, lass dich nie – wirklich niemals von Informationen verwirren,
die dich direkt vor Ort betreffen.

Es ist allemal besser, sich in Polen über die Frechheit der Zigarettenhändler zu erregen,
die schon wieder 50 Cent für die Stange Schmuggelzigaretten mehr wollen,
als sich über die Grundsteuererhöhung zu echauffieren, die vor Ort stattfindet.

Nur mal so als Denkanstoß:
Mit dem Rauchen kann man aufhören, die erhöhte Steuer bleibt ewig.

Es gibt heute noch Steuern,
die mal eingeführt wurden,
damit der Kaiser sich seine Seekriegsflotte finanzieren konnte,
die im Krieg dann so hilfreich war, wie ne´ Warze am Arsch !

Have a nice week !

M. Eckart, ocs

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