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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 108

ocs

Eine Woche Balearen,
jetzt ist der Boss wieder da – also nicht ich,
sondern der Betreiber dieser Seite.

Nu kann ich wieder !

Schweres Thema heute,
vielleicht das schwerste bisher überhaupt:
Killer Kitty !

Genüsslich hat sich der Stubentiger
von seinem menschlichen Dienstpersonal kraulen lassen,
auch heute wieder an Stellen,
die beim Partner des Streichlers
inzwischen völlig verwaist sind
oder schlimmer – noch nie berührt wurden.

Doch nun steht ihm der Sinn nach Ausgang.

Mit charmanter Penetranz schnurrt das liebe Kleinraubtier
vor der Terrassentür hin und her,
wohl wissend, dass der dienstbereite Mensch
nun flugs aufspringt, um dem Pascha auf vier Pfoten
die Pforte in die Außenwelt zu öffnen.

Geschmeidig gleitet die Katze hinaus,
wohlgenährt, sanft verwöhnt, entspannt, federnd, selbstbewusst
– die Ohren gespitzt, die Augen fokussiert,
mutiert unser Stubentiger in Sekunden zu dem,
was er ist – ein hocheffizientes Raubtier
mit nur einem Ziel:
Beute machen !

20,7 Milliarden Säugetiere
hauen die Hauskatzen in den USA pro Jahr weg
– das schafft.

Hinzu kommen noch 3,7 Milliarden Vögel.
Reptilien, Lurche und Großinsekten
werden von dieser Statistik gar nicht erfasst.

Besonders tragisch für die Fauna des Habitats ist die Tatsache,
dass von dieser unvorstellbar großen Menge
überhaupt nur ein Drittel von den jagenden Kuscheltieren vertilgt wird.
Der Rest bleibt irgendwo liegen – Wiskas sei Dank.

Diese kleinen Killer werden nämlich
von ihrem menschlichen Servicepersonal derart gemästet,
dass sie überhaupt keinen Hunger haben,
nicht mal Appetit – aber leider einen permanenten Jagdtrieb.

So ziehen denn unsere Schmusekätzchen
eine veritable Mordspur durch die Vorgärten menschlicher Ansiedlungen
und ein Jäger, der sich dabei ertappen lässt,
wie er so eine marodierende Killermaschine erlegt,
weitab des heimatlichen Vorgartens,
in dem das Miezekätzchen von seinem dienstbaren Geist
in Menschengestalt vermutet wird,
ist die Ächtung aller Tierfreunde
nebst ewiger Verdammnis mehr als gewiss.

40 Singvögel nietet jede Katze pro Jahr im Durchschnitt um
– vom Rotkehlchen über den Zaunkönig bis hin zur Blaumeise,
ermittelten deutsche Wissenschaftler,
denen die Entwicklung der Kleintierfauna
in der Umgebung der Miezenvillen zunehmend Sorge bereitet.

Ja genau – auch dieses niedliche kleine Meisenvögelchen,
an dem wir uns im Winter immer so erfreuen,
wenn es unser bestens bestücktes Vogelhaus besucht,
nicht ahnend, dass der vermeintliche Schneehaufen unter dem Futterhaus
unsere eigene, eingeschneite Katze ist.
Der Lauerjäger weiß nur zu gut,
dass früher oder später einer der dussligen Vögel
die Körner abgreifen will,
die in den Schnee unter den Futterhaus gefallen sind.

So eine Katze lässt sich ja nicht aus Spaß einschneien
– die denkt sich was dabei.
Was wir uns so dabei denken,
wenn wir die Vögel mit Futter anlocken,
um unserem Kuschelkumpel ein Buffet zu spendieren
ist dagegen nicht ganz so klar.

Wirklich durchdacht erscheint diese Vorgehen jeden falls nicht,
unterstellt man, dass der vordergründige Gedanke
von uns Wenigmerkern ja ursprünglich der war,
die armen Piepmätze durch den harten Winter zu bringen.

Der Gedanke, dass man so dem Sofapanter an seiner Seite
die Lustmordopfer frei Schnauze liefert,
scheint kaum aufzukeimen.

Jedenfalls ist es immer wieder überraschend,
dass es gerade die größten Tierfreunde,
jene die sich an jeden Lurch und allen Käfern
so unendlich doll erfreuen können,
sind,
die auch ohne nur ein einziges Mal mit der Wimper zu zucken
möglichst einen ganzen Trupp
dieser Killer auf Samtpfoten bedienen,
auf dass diese dann satt, ausgeruht
und einer kuschligen Bleibe sicher,
hinaus in den Garten schleichen können,
um all jene Tierchen zu meucheln,
die uns eigentlich ja noch mehr am Herzen liegen,
als alles andere.

Kein wirklich durchdachtes Konzept,
außer, das saublöde Gezwitscher
dieser Drecksvögel geht einem maximal auf die Nerven.

Soll’s ja geben !

Have a nice week !

M. Eckart, ocs

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